In seiner Lesung aus seinem Prosa- und Gedichttexte vereinenden Band ruht Paul H. Wendlands Hauptaugenmerk auf der kritischen Rezeption aktuellen Zeitgeschehens. Die Einleitung bildet das Gedicht "Tschernobylische Mahnung", das sich mit dem Größenwahn der Menschheit befasst und uns vor den drohenden Konsequenzen warnt – denn Hochmut kommt vor dem Fall, wie es die Menschheitsgeschichte deutlich belegt. Doch selbstverständlich beabsichtigt der Autor mit seiner Auswahl von insgesamt mehr als einem halben Dutzend Auszügen aus "Ein Wortefinden in der Schule des Lebens" nicht, seine Leser und Zuschauer ausschließlich vor den Abgründen menschlichen Tuns zu warnen. Vielmehr will Wendland Hoffnung machen, wie wir dem uns bedrohenden Chaos von der Schippe springen können. Denn wenn der Mensch sich seines Geistes bedient und auf die Kraft der Schöpfung vertraut, kann er über sich herauswachsen und zwei der höchsten Güter des Lebens erlangen: den Lebenssinn und die Nächstenliebe.
Foto: Der Autor Paul H. Wendland liest beim Lesemarathon am Stand der Frankfurter Verlagsgruppe.